Hallo Community,
das ist mein erster Eintrag hier im Forum und es tut mir leid, dass ich mit so einem Thema starte.
Ich hab heute die Nachricht erhalten, dass sich ein guter Freund von mir das Leben genommen hat. Das macht mich fertig.
Meine Frau und ich sitzen rum, heulen und sind völlig ratlos. Es ist das erste mal, dass eine uns nahestehende Person so plötzlich und unerwartet sich aus dem Leben verabschiedet. Ich bin total perplex und weiß überhaupt nicht was ich tun soll.
Mit meinen Freunden und der Family hab ich natürlich schon gesprochen aber es bleibt das Gefühl der Leere.
Habt Ihr guten Rat oder irgendwas?

Martin

Dir etwas raten will ich nicht… ich kann Dir/Euch nur empfehlen, viel miteinander zu reden und für Euch gegenseitig da zu sein… Zeit ist das wertvollste Gut, das es gibt, nehmt sie Euch.

Den Platz in unseren Gedanken und Herzen den gute Freunde hinterlassen kann man nicht füllen. Solche Menschen und Erinnerungen bleiben da und sollen bewahrt bleiben.
Auch ich kann Euch nur nahelegen mit einander zu reden. Das das manchmal schwer fällt, ist völlig normal. Klärt alle Eure offenen Fragen, ihr werdet nicht auf alles eine Antwort finden, aber auch das ist normal. Es hilft aber zu verstehen und Euch gegenseitig zu stützen. Und das ist sehr viel wert.
Und ja, nehmt Euch so viel Zeit wie Ihr braucht. Das wird jeder verstehen.
Mein herzliches Beileid.

Ich musste in den letzten 2 Monaten auch 3 Todesfälle aus meiner Familie und meinem Umfeld beklagen. Es ist sehr hart, vor allem wenn es so plötzlich ist. Ich kann nur sagen, dass es mir geholfen hat mit anderen darüber zu reden. Ich glaube das Gefühl der Leere bleibt vielleicht immer ein bischen bestehen. Ich habe mir dann immer versucht klar zumachen wieso ich diese Person gemocht habe und mir gute Erinnerungen mit ihr ins Gedächtnis zu rufen. Trotzdem musst man sich klar machen, dass man Abschied nehmen und weiter leben muss. Trotzdem schwöre ich mir diese Person nicht zu vergessen.

Mein Beileid.

Zeit heilt alle Wunden. Redet über das was euch bedrückt. Mir hats geholfen, als jemand der mir nahe stand verstorben ist. Lasst den Schmerz nicht in euch, sondern verfasst ihn in Worte und lasst ihn raus. Und ein bisschen Schmerz wird immer bleiben.
Mein Beileid

Was - zumindest mir - geholfen hat war, über Momente nachzudenken, wo die Person einen zum Lachen gebracht hat durch Witze, Gestiken oder alles andere. Man lacht dann über (natürlich nicht böse) diese Person. Ich finde, man soltle nicht zu sehr um eine Person trauern, sondern sich freuen, solch eine Person gekannt zu haben, mit der man Spaß hatte. D.h. man soltle sich in Gedanken rufen, was an der Person toll war und nicht in endloser Trauer verweilen (Trauern ist okey, nur nicht darin versinken).

Hallo Freunde,

danke für Eure lieben Antworten.

Tatsächlich haben wir in den letzten Tagen sehr viel miteinander gesprochen und uns die Tat zu erklären versucht. Das hilft wirklich sehr!
So langsam realisiere ich auch, dass er nun wirklich nicht mehr wieder kommt, dass er gehen wollte und er so entschlossen war, dass wir ihn nicht aufhalten konnten und er das auch nicht wollte. – Er ist jetzt nicht mehr da.

Ich werde mich an die guten Zeiten erinnern und bin glücklich sein Freund gewesen zu sein.

Für seine Frau und Eltern empfinde ich tiefes Mitleid und das macht mir momentan noch schwer zu schaffen. Da frag ich mich wie es für die weitergeht….

Und dann denke ich mir oft wie schön es war von solchen Sachen bislang verschont geblieben zu sein. – Um mich zu beruhigen sage ich mir: “Jede Krise ist eine Chance, man wächst daran und es entwickelt sich Charakter.”
Das mag ein wenig abgedroschen klingen, aber es macht mir tatsächlich Hoffnung zukünftig ein besserer Mensch zu sein.

Also nochmal vielen lieben Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir geholfen!

@EwoK mein Beileid

hmm, beileid an alle die sowas mitmachen.
ich für meinen teil habe auch schon viel über den tod nachgedacht und angefangen mir eigene definitionen zurechtzulegen und solange ausgebaut bis sie für mich logisch waren. der tod ist nun nichts schlechtes mehr für mich und wird mich ganz bewusst auch mal mich dahinraffen. das macht es leichter damit umzugehen, wenn es jemanden aus meinem umfeld trifft.
ansonsten lindert zeit die tiefen wunden.
leute kopf hoch, das alles ist so hart wie es auch normal ist. versucht abstand zu bekommen und denkt später nocheinmal darüber nach und holt euch einfach die guten schönen zeiten in erinnerung und ihr könnt euch wieder erfreuen an den lieben die ihr verloren habt.
wenn ich an meine oma, mein ersten hund, und kumpels, ... denken muss überkommt mich ein angenehmes gefühl und ich muss lächeln.