LSZombie - 31 Januar 2010 07:28 PM
Nicht jeder Mensch hilft dem anderen nur, damit er in den Himmel kommt.
Wie wäre es mit Mitleid? Jah, Mitleid bewegt viele Menschen dazu etwas gutes zu tun, obwohl Mitleid so einen faden Beigeschmack hat.
Gut überlegt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Mitleid und Nächstenliebe sich da so fremd sind. Eine gewisse Empathie keimt bestimmt in jedem gesunden Menschen, die daraus entspringende Handlungsfolge ist - wenn man sich den Kern dieser Organisationen ansieht - meist religiöser Natur. Mit meiner Betrachtungsweise wollte ich nicht allen Wohltätern Selbstgefälligkeit unterstellen Umso mehr Respekt habe ich vor denen, die aus Philantropie handeln (s. div. Streetworker oder ähnliche Sozialarbeiter). Aber als Factum würde ich dann mal stehen lassen, dass mit Hilfe eines religiösen Handlungszwangs, bisher sehr viel mehr caritative Leistung erbracht wurde als ohne
Stahlkocher - 31 Januar 2010 02:14 AM
Ich halte das aber für eine nicht quantitative sondern qualitative Frage!
Ein Computer lässt sich theoretisch auch auf mechanischem Wege betreiben. Nicht “Strom” oder “Nichtstrom” als 1 und 0 sondern z.B. Drehung und Nichtdrehung einer Achse.
Mechanische Getriebe die die Drehung zweier Achsen auf eine umsetzten als logische Gatter usw.
Wie viele Zahnräder braucht es, dass das Gesamtwerk Fühlt, ein Bewusstsein hat?
Nein, ich bin absolut nicht religiös, und ja ich versuche auch so weit mir möglich analytisch vorzugehen. Aber Leben als Eiweiß, getrieben durch elektrochemische Reaktionen zu sehen ist in meinen Augen zu Wenig.
Deine Frage finde ich toll und ich habe mich das auch selbst häufige Male gefragt. Eine Antwort darauf kann ich dir nicht geben. Aber ich weiß (wenn ich es mal von dem technologischen Aspekt betrachte), dass der Mensch es fertig bringen wird, quasi eine eigene Evolution künstlichen Bewusstseins zu erschaffen. Neurologisch betrachtet reagieren Synapsen und Vesikel als logische Gatter im Gehirn auch nur auf binäre Signale in Form von Calcium und Natrium und beantworten diese mit binären, elektrischen Signalen. Löst man eine komplexe Prozessorarchitektur und ein neuronales Geflecht in seine kleinsten Einheiten auf - so bleiben in beiden Teilen binäre Gatter übrig. Dimension und Relation zueinander ist die biologische/technische Galaxie, die es noch zu überwinden gilt. Aber rein nach der, vom Menschen geschaffenen, computertechnischen Evolution ist dieser Weg in nicht unerreichbarer Zukunft überwunden. Und dann steht man vor der Frage, die uns Hollywood schon allzu oft gestellt hat: Welches Selbst hat das Recht auf eine Seele und darf sich als lebend bezeichnen?
Petarsson - 31 Januar 2010 11:24 PM
also ich finds einerseits ein bisschen eingeschränkt, wenn man die, na sagen wir mal, spirituellen überlegungen völlig außer acht lässt und sich nur auf eiweißverbindungen und elektrochemische vorgänge reduziert. die philosophie war immer teil und triebfeder vieler wissenschaftsrichtungen von physik bis robotik, theologische ansätze nicht ausgeschlossen.
Triebfeder ja. Wie bereits von mir im Leittext erwähnt, kann die Theorie (gerne auch Philosophie und Theologie) als eine Fragestellung betrachtet werden, auf die es durch Naturwissenschaft und nummerische Logik eine Antwort zu finden gilt. Doch hat aus der Sichtweise der rein arithmetischen Gesetzmäßigkeit findet sich in keiner dieser Antworten Philosophie oder Theologie wieder (nichtarithmetisch betrachtet beginnt der Zweifelnde gerne wieder zu Interpretieren ).
Petarsson - 31 Januar 2010 11:24 PM
abgesehen davon hat noch kein fortschritt die existenz einer höheren macht widerlegt
Allerdings hat auch kein Fortschritt die Existenz einer höheren Macht bestätigt
Petarsson - 31 Januar 2010 11:24 PM
so könnten alle unsere erkenntnisse auch nur die bausteine gottes beschreiben.
Und hier beginnt der wahre Kern der Diskussion, auf die ich abgezielt habe
Vielen Dank dafür!!
Die essenziellste Frage überhaupt: Wo beginnt die Frage nach einer höheren Macht? Nicht in solch profanen Dingen wie der Frage nach dem Leben (s. meine Antwort zu Stahlkocher in diesem Beitrag). Das ist tatsächlich nur das Ergebnis aus Enzymen und Eiweißen, die, so wie gleiche Columb- und Zentripetalkraft ein Atom aufrechterhalten, ihren Naturgesetzen folgen und unweigerlich einen “lebenden Organismus” bilden (hierzu Erläuterung nach dem nächsten Absatz). Nein, vielmehr stellt sich mir die Frage: Warum zum Teufel (Blasphemie!) verhalten sich Elektron und Proton, Gewichts- und Fliehkräfte, Hardonen, Fermionen, Leptonen und Quarks so wie sie sich verhalten? Wo ist der Anfang, was ist das Naturgesetz? Was die Basis?
Petarsson - 31 Januar 2010 11:24 PM
Lupusductus hat es “unendlich häufig aufgetretenen, glücklichen Verkettung von Umständen” genannt. bedingungslos an den zufall zu glauben ist wohl ebenso vermessen, wie von der existenz eines schöpfers überzeugt zu sein.
Wie ich von dem Absatz darüber hierauf verwiesen habe - bezieht sich die “..Verkettung von Umständen..” auf eine zwangsläufige Gegebenheit natürlicher Logik - die immer dann einsetzt, wenn alle (glücklichen) Umstände zutreffen. Wie oft (in der Unendlichkeitsbetrachtung, unendlich oft) das geschehen ist kann jeder für sich selbst bestimmten