Nach dem Frühstück mit der Familie, die Wettervorhersage geprüft. Internet sagte Bereich um den Ruhrsee wo wir am Vortag noch unsere Runden drehten soll es bis zum Mittag immer wieder regnen, ab dem nachmittag fällt aber auch dort die Niderschlagswahrscheinlichkeit. Da wir aber diesmal früher unterwegs waren und auch mehr Zeit hatten sollte es auch tiefer in die Eifel gehen. Weiter südlich war die Wettervorhersage mit 20% Niederschlagswahrscheinlichkeit und leichter Bewölkung schon freundlicher.
Bis zum eigentlich Ausgangspunkt sollte es eh über die gut ausgebauten Bundesstraßen gehen, da ist es auch nicht weiter tragisch, wenn man da mal ein paar kleine Regenschauer abbekommt.
Also ab in die Garage schnell den letzten Rest aus einem meiner Kanister in den Tank gekippt, damit nicht beim Start schon der erste Tankstopp notwendig wird und die Maschine aus der Garage gerollt. Draußen war dann wieder Öl am Zylinder und oben auf der Wanne zu sehen. Da der Ölkühler unschuldig ist muss es wo anders her kommen. Kurz die Knarre an den Schrauben der Ölwanne angesetzt und ein wenig druck drauf gegeben und zwei der Schrauben haben sich wirklich noch leicht drehen lassen. Da ich keinen Drehmomentschlüssel hab und man beim Motor vorsichtig mit dem Anziehen der Schrauben sein soll lieber nicht zu viel Druck drauf gegeben.
Nach kurzem Ölstandprüfen schnell in die Klamotten und dann erst mal zur Waschbox kurz mit dem Hochdruckreiniger die Ölreste abspritzen, das muss unterwegs nicht unnötig in der Umwelt verteilt werden.
Genug Fahrzeit verplempert ab auf die Bundesstraße schön leicht versetzt auf der breiten Straße gemütlich mit 90 bis 100 km/h durch gezogen.
Kurz nach dem Auffahren hatten wir dann einen sehr interessante ausschauenden alten Armee Jeep ohne Verdeck vor uns. Fahrer und Kindliche Beifahrer schön in Winterjacke und Mütze. Der Fahrer wollte uns auch immer wieder Platz machen, damit wir überholen und sie wohl mal gucken können was da hinter ihnen fährt. Der kleine Beifahrer war sich aber schon die ganze Zeit den Kopf am verrenken um zu gucken. Im Bereich der Doppelspur sind wir dann im Reisetempo am Wagen vorbei. Da freuten sich die zwei im Auto, weil sie endlich gucken konnten. Besonders da wir nicht viel schneller waren, war genug Zeit für ein paar Blicke.
Manchmal würde ich gern mal Passant spielen, nur um mal die Akustik der Maschinen wahrzunehmen ohne die Windgeräusche vom Helm.
Nach einigen km Fahrt wurde dann die Straße leicht feucht, aber immer noch besser als wirklich nass.
Dann hatten wir auch noch kurzzeitig einen Rübenlaster vor uns an dem wir wegen Gegenverkehrs nicht direkt vorbei kamen. Immer mit einem Auge gucken was der Vordermann macht, weil man selber nicht die Straße einsehen kann und mit dem anderen Auge auf die Ladung achten.
Die Ladung blieb aber schön brav oben auf dem Anhänger liegen, so eine Rübe auf der Straße kann schnell zum Spaßkiller werden.
Als mein Vordermann den Blinker setzte mein Blinker an, kurzer Blick in den Spiegel und über die Schulter und direkt hinterher.
Aber als wäre es nicht genug, das die Straßen schon leichte Feuchtigkeitsanzeichen haben mussten, nein, bei Rickyhausen wurde die scheiß Straße dann auch nass mit schönen Wasseransammlungen.
An einer Ampel dann mal wieder gemerkt was Traktionsverlust heißt. Angeblich haben meine Reifen auch bei nassen Straße gute Bodenhaftungswerte, aber das scheint nicht bei Temperaturen um die 10°C zu gelten. Ersten Gang normal gemütlich kommen lassen und der Arsch geht nach rechts weg. Also Gas weg und vorsichtiger kommen lassen. Zweiter Gang selbes Spiel. Vielleicht sind in Rickys Heimat auch einfach nur die Straßen scheiße
Ein paar Orte weiter dann schon gemerkt das die Reifen auch nasse Kreisverkehre bei dem Grad der Feuchtigkeit nicht mögen. Zur Unterstützung schon den Fuß auf dem Boden gehabt.
Da ist man dann Mental schon ein wenig Sensibilisiert und auch noch vorsichtiger.
Aber schön weiter, immer weiter über die Bundesstraße, noch 3 von 5 Balken Sprit, alles gut.
Dann ging es Runter von der Bundesstraße über die Dörfer, also war klar, erste Tankstelle die mir zu Gesicht kommt ist meine, wer weiß wann die nächste kommt.
Irgendwann hielt mein Vordermann an und meinte ob wir wirklich weiter fahren soll, weil trocken schaut die Straße nicht aus, Himmel schaut eher nach schlechtem Wetter aus und es wären nur noch weniger Kilometer bis zum Startpunkt der eigentlich Tour.
Entscheidung war einfach mal bis zum Startpunkt weiter zu fahren, dort kurz Pause zu machen und dann je nach Wetterlage alles weitere zu entscheiden.
Kurz nach dem Stopp dann schön an einem Waldstück ein Stückchen einer Astspitze mit Blättern dran vor den Helm bekommen. Traf genau vorne aufs hochgeklappte Visier und schlug mir dann vor die Brille und Wange.
Wie gut das wir in dem Abschnitt gemütlich unterwegs waren oder gerade das doofe, weil ab 70-80 km/h wird der Deckel von mir zugemacht. Bis auf ein wenig Schmu am Visier und Brille ist zum Glück nichts weiter passiert.
Dann kamen auch die Ecken an denen wohl vor kurzem ein Traktor aus dem Feld kam und das halbe Feld auf die Straße geholt hat. Hmmmmm, lecker! Gut war es wenn vor uns ein paar PKW schon eine Fahrspur in die Dreckskurve gezogen haben.
Als dann noch mitten in der Pampa die Reserve Lampe erst nur leuchtete und dann auch bald anfing zu blinken war meine Freude groß eine SB-Tankstelle zu erblicken. Hatte den Vordermann vorher schon unterrichtet, das irgendwann in der Eifel mein Tank durst bekommt, daher war er schon auf seine Spiegel am schauen ob ich ihm Zeichen gebe zum Anhalten.
Mit vollem Tank viel dann die Entscheidung drauf zu scheißen was der Wetterfrosch gesagt hat, besonders da meine Reifen bei der derzeitgen Wetterlage leichte Haftungsprobleme hatten und über breiten Landstraßen erstmal Richtung Schleiden zurück zu fahren.
...weiter im nächsten Post…