schmampf - 11 Juni 2013 03:12 PM
darf man spiele, Fernseher und disko’s auch einfach so nicht mögen?
ich bin 20 und fühl mich zu jung O.o
Jeder darf mögen was er will, dass is ja das gute an unserem Land
Vielleicht liegen meine “Abneigungen” auch gerade an meinem Alter. Ich bin, besonders im Bereich der PC-Spiele und des Internets, damit aufgewachsen das alles noch freudbetonter war. Als ich 20 war (Gott wie das klingt ), erreichte das worüber ich gerade Kotze erst langsam seinen Höhepunkt (etwa 2008).
Vorher waren PC-Spiele und das Internet ein riesiger Spielplatz. Man konnte alles machen, alles ausprobieren, sich mit Leuten querbeet austauschen. Du konntest einfach Musik hochladen oder ein Musikvideo bauen und deinen Kumpels zeigen. Die Leitung war bisschen langsamer, aber dafür gings in PC-Spielen noch um Spaß und nicht nur um Punkte und Auszeichnungen.
Die Spiele waren teilweise noch innovativ, in den Foren wurde nicht bei jeder Kleinigkeit aufeinander eingeprügelt. Es herrschte kein Internetzwang bei irgendwelchen Programmen, es gab keinen Zwang überall sich für irgendwelche reudigen Socialnetworks anzumelden.
In Chatrooms gings noch um das Abenteuer spontan mit jemanden von der anderen Seite der Republik zu reden und nicht darum, seinen Frust an fremden Menschen auszulassen. Die Internetseiten waren noch etwas holprig, aber man bekam noch keinen epileptischen Anfall von all den ganzen Bannern, Widgets, GIFs und was weiß ich nicht noch alles da heute so blinkt, aufpoppt und plötzlich anfängt zu dröhnen.
Abgestürzt ist die ganze Sache dann, als die Wirtschaftskrise langsam anfing ihre Fratze zu zeigen und zeitgleich Anwälte und BWLer das Internet entdeckten. Auf ein mal musste alles durchgetaktet sein. Alles musste rechtsverbindlich und 100% korrekt sein. Die Werbung nahm überhand, plötzlich war nix mehr mit einfach mal was hochladen. Es sei den man hatte Lust das plötzlich der Anwalt vor der Tür stand.
Youtube fing an seinen Reiz zu verlieren als die GEMA einmarschierte. Die Spielehersteller merkten, dass sich viel mehr Geld machen lässt mit beliebiger Stangenware und löchrigem Kopierschutz, weil dann auch noch der letzte Idiot das Spiel kauft. Viele große Foren ließen die Adminzügel locker, um eine möglichst hohe Zahl an Usern zu gewinnen. Aka auf ein mal fing das hauen und stechen in den Foren an und keiner Schritt mehr ein und immer mehr Foren deklassierten sich selber zu Trollspielplätzen.
Man kam und kommt sich eben etwas vor wie als wär einem ein Spielzeug weggenommen worden. Als jemand der eben die Zeit vor 2008/2006 erlebt hat, kommt mir das Internet heutzutage regelrecht zu gekackt vor.
Überall Werbung, Lockvogelangebote, dämmliche Sozialscheisse die eh nur darauf zielt dein Geld abzugreifen und dazwischen Foren mit Admins die die Hände in den Taschen haben. Gute Foren gibt’s noch, aber das sind eher sehr kleine und familiäre Foren wie z.B. Bildschirmarbeiter. Auf großen Plattformen regiert der Mob.
Youtube ist von der Plattform für jeden zu einer Art Hippstercommunity geworden mit angeschlossener Besenkammer für die ganzen Heinos die sich für Sachen Abseits des Mainstrem interessieren. PC-Spiele teilten sich derweil in 3. Gruppen auf. Auf der einen Seite die wenigen, noch guten PC-Spiele wir World in Conflict oder Dishonored.
Dann noch die “sinnlosen Lebenszeitfresser” wie Farmville oder Angry Birds. Für n billiges 2D Spiel sitzen Leute stundenlang vorm Rechner und opfern auch noch echtes Geld am Ende. Und die Fullsize-Overprize Spiele wie Call of Duty. Jedes Jahr das Selbe, minimal bessere Grafik und die Leute rennen den Laden ein. Wegwerfspiele ohne Tiefgang, aber damit wird Kasse gemacht.