Hier die Formatierte Version von meinem Brief:
Sehr geehrter Herr Wichtel,
wir befinden uns aktuell an einem Wendepunkt in der Geschichte.
Einem Punkt den wir in dieser Form nicht stattfinden lassen dürfen.
Sie haben sicher bereits von dem Gesetzentwurf ACTA ( Anti-Counterfeiting Trade Agreement)
gehört bei dem es im Grunde darum geht, das Konzerne die Funktionen des Richters und des Henkers
in die Hand gelegt bekommen.
Es geht unter anderem darum das Konzerne die Möglichkeiten erhalten auf Gene, die es schon seit immer in der Natur gibt
plötzlich mit Patenten versehen werden können,
das der Informationsfluss im Internet komplett überwacht werden darf und Global ein “Three Strikes” prinzip eingeführt werden soll wie
es bereits in Frankreich üblich ist.
Dazu kommt es noch das dieses Gesetz im geheimen und ohne die Notwendige Aufklärung der Öffentlichkeit vorangetrieben wird.
Dieses Gesetz ist weder mit unserem Grundgesetz vereinbar, noch mit der Würde des Menschen auf ein Privatleben und
hätte heftige Eingriffe in unsere persönliche Freiheit als Bürger.
Darum bitte ich Sie, als VOLKSvertreter sich über diese Umstände im klaren zu werden und nicht im Sinne der Lobbyisten sondern
im Sinne des Bürgers zu handeln-, zu entscheiden und dieses Thema auch im Bundestag anzuschneiden.
Ich hoffe Sie werden eine richtige Entscheidung Treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Lukas B.
PS: Ich hänge Ihnen noch einen Text an, den ich im Netz gefunden habe, allerdings meine Beweggründe Ihnen zu schreiben sehr gut
verdeutlicht.
Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) ist ein geplantes plurilaterales Handelsabkommen. Das Ziel ist laut den beteiligten Nationen und Staatenbünde, das angeblich wachsende Problem der Fälschungen und Piraterie besser bekämpfen zu können. Die Verhandlungen laufen seit Juni 2008 und sind bereits in der siebten Runde angelangt. Erklärtes Ziel ist es, das Abkommen möglichst früh im Jahr 2010 abzuschliessen.
Sämtliche Verhandlungsrunden fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Mitgliedern der europäischen Parlamente statt; Vertretern der IPR (Intellectual Property Rights), also Industrie- und Konzernlobbyisten unter der Weisung bezahlter Berater, wurden die Vertragsinhalte jedoch vorgelegt. Dieses Vorgehen ist nicht mit demokratischen Standards vereinbar und führt zur Korruption der globalen Gesellschaft.
Die beteiligten Organisationen haben zwar das Interesse der Öffentlichkeit an den Verhandlungen bemerkt und behaupten diese auch ernst zu nehmen. Positive Auswirkungen scheint diese Erkenntnis bislang allerdings nicht zu haben. Die beispielsweise auf der Webseite des Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) bereitgestellten Dokumente sind eine herbe Enttäuschung für jeden der sich echte Transparenz wünscht. Bei den bislang veröffentlichten Dokumenten handelt es sich um Pressemitteilungen sowie um die Tagesordnungen der 5. und 6. Runde. Der Informationsgehalt dieser Papiere ist erwartungsgemäss sehr dürftig. Selbst das Dokument mit dem vielversprechenden Namen «Transparency Paper» entpuppt sich als alles andere als informativ und beschränkt sich darauf, einen groben Überblick über die behandelten Themen zu geben. Relevante Informationen, namentlich den Wortlaut der Entwürfe, sucht man auch hier vergeblich.
Die Vorschläge und Wünsche der Öffentlichkeit werden bei diesem Verfahren weder respektiert noch (ernsthaft!) eingefordert. Selbst Interessenvertreter von Organisationen wie der European Association of ISPs (EuroISPA) und Serviceprovider rund um den Globus bleiben, ebenso wie der Rest von uns, bei den Vertragsverhandlungen aussen vor. Sie haben kein Mitspracherecht.
Die Art und Weise, wie dieser Vertrag ausgehandelt wurde, sollte Grund genug sein, ihn abzuschaffen, bzw. gar nicht fertigzustellen.
ACTA ist ein hinter dem Rücken der Öffentlichkeit ausgearbeiteter Vertrag, der ohne jede Rücksicht auf die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft, auf Bürgerrechte und notwendige demokratische Prozesse beschlossen werden soll. Dieser Vertrag zielt scheinbar darauf ab, extreme Grundsatzänderungen auf globaler Ebene einzuführen - ohne Beteiligung der internationalen Gemeinschaft oder gar der betroffenen Bürger der an den Verhandlungen teilnehmenden Länder!
Durchgesickerte Details über das Abkommen finden sich unter anderem auf den Webseiten von Wikileaks, der European Digital Rights Initiative (EDRi) sowie der Foundation for a Free Information Infrastructure (FFII). Auch die amerikanische Knowledge Ecology International beschäftigte sich intensiv mit den ACTA Verträgen. Neben diesen Nichtregierungsorganisationen haben auch mehrere Medienvertreter grosse Besorgnis über die Vorgehensweise bei den Verhandlungen und den mutmasslichen Inhalt des Vertrags geäussert.