Meine Oma.
Meine Ma, Schwester und ich haben nach der Trennung meiner Eltern ja bei ihr und unsrem Opa gewohnt, das Haus ist ja riesig.
Ich hab ~ 20 Jahre lang da gewohnt, wenn ich aus der Schule kam hatte sie gekocht usw., quasi wie ‘ne 2. Mutter.
Oktober ging ja die Hüft-OP schief, dann kam ‘ne Psychose dazu, wurde jetzt alles besser, sie konnte wieder alleine rumlaufen und Dinge erledigen. Sonntag Abend bekam sie plötzlich “Schwächenafälle”, saß dann auf dem Boden. Dann kam rechtsseitige Lähmung dazu, anschließend Sprachfindungsstörungen. Sah halt erst aus wie Schwäche, dann wie ein leichter Schlaganfall, dann wie ein schwerer, als Rettungsdienst/Notarzt eintraf. Im KH wurde dann massive Gehirnblutung diagnostiziert. Man hätte Operieren können, mit einer Überlebenschance von 15%, wobei sie dann mehr als schwerstbehindert wäre. Das hätte sie nie gewollt. Dennoch ein komisches Gefühl gefragt zu werden ob man einen geliebten Menschen behalten möchte oder nicht. Letzten Endes aber eine rein rationale Entscheidung.
Am Montagmorgen haben meine Ma, meine Schwester und ich sie nochmal besucht, als nur noch das Stammhirn arbeitete.
Ca. eine Stunde später war es das dann. Ich finde es klingt immer blöd, allerdings bestätigt das nochmals die Theorie dass einige Menschen, so leblos sie schon sein mögen, erst dann loslassen, wenn die wichtigsten Personen da waren.
Alles in Allem war es ein “schöner” Tod, also einer der Art, den sich viele andere wünschen. Sie hatte keine Schmerzen, zumindest nicht als sie noch ansprechbar war. Im KH und beim letzten Besuch am Montagnachmittag lag sie so, wie sie immer auf dem Sofa am schlafen war, am Vormittag halt auch originalgetreu mit leichten Schnarchern.
Alles in Allem nicht so wild, aber es ist schon Schade.
//edit: aber die Beerdigung wird ihr Stil
Bruderschaft, Feuerwehr, zig andere Leute und ~ 60 Familienmitglieder. Groß und schön. Hoff ich mal.